Was ist Karate
Karate
Was ist Karate?
Karate-Do kommt aus dem japanischen und besteht aus drei Schriftzeichen.
Kara = leer oder unbewaffnet
Te = Hand und
Do = Weg Karate-Do ist die Kunst des
Kämpfens mit „leeren, unbewaffneten Händen“.
Es ist eine Kampfkunst der waffenlosen Selbstverteidigung, bei der die Gliedmassen des Körpers zu natürlichen Abwehr- und Angriffswaffen ausgebildet werden.
Karate-Do ist eine hohe Körper- und Geistesschule, eine wirksame Selbstverteidigung und eine dynamische Kampfsportart. Oberstes Ziel ist nicht der Sieg, sondern die Vervollkommnung des Charakters.
Die drei Kategorien des Karatetrainings
KIHON
Kihon bedeutet übersetzt etwa so viel wie "Grundlage" oder auch "Ursprung". Meistens wird es jedoch einfach als "Grundschule" bezeichnet, denn genau so wie man in einer richtigen Grundschule zunächst einzelne Buchstaben lernt, um damit später Worte und Sätze schreiben zu können, lernt man auch im Karate zunächst die einzelnen Techniken, um sie später als Kombinationen zusammen zu setzen.
Die Idee dahinter ist, dass man die Techniken durch ständiges Wiederholen und "Bahnenlaufen" verinnerlicht. Dadurch werden sie zu nahezu natürlichen Bewegungen, die bei Kombinationen nicht mehr einzeln durchdacht, sondern nur noch automatisch abgerufen werden müssen.
Hierbei lernt man auch die richtige Atmung sowie Körperspannung, den Unterschied zwischen starken und sanften Techniken.
KATA
Übersetzt bedeutet dieser Begriff so viel wie "Form" oder "Vorlage".
Bei einer Kata handelt es sich um einen festen Ablauf, der einem Kampf gegen imaginäre Gegner ähnelt. Hierbei hat jede Kata ein vorgegebenes Schrittdiagramm, Embusen genannt. Im Shotokan-Karate gibt es traditionell 27 Kata, die sich im Schwierigkeitsgrad stark unterscheiden. Ursprünglich war die Kata eine Möglichkeit des Meisters, seinen Schülern Techniken in größerem Zusammenhang beizubringen und auf diese Weise ebenfalls zu bewahren.
KUMITE
Kumite könnte in der Übersetzung etwa "verbundene Hände" bedeuten.
Hierbei werden die Techniken, die man im Kihon und in der Kata gelernt hat, im Kampf gegen einen Gegner angewandt. Dabei müssen sie nicht immer den (manchmal etwas steifen) Kihontechniken oder den (manchmal etwas unrealistischen) Kata-Abläufen entsprechen. In Prüfungsprogrammen ist das Kumite für einzelne Farbgurte vorgeschrieben: Hier erkennt man, dass — je weiter fortgeschritten man ist — die vorgeschriebenen Angriffs-, Schritt- und Abwehrarten immer freier ausgelegt werden dürfen. Anfangs sind Angriff, Abwehr und Gegenwehr mit festen Techniken und festen Schrittfolgen vorgeschrieben. Später werden die Vorlagen immer weiter gelockert, bis schließlich eine Art Freikampf entsteht, in dem beide Beteiligten frei zeigen müssen, was sie können.
Die 27 Shotokan-Katas
Taikyoku Shodan; "universale Kata" - trainiert die Grundtechniken Gedan-barai und Oi-zuki Chudan
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Heian Shodan; Heian = innere Ruhe/ Frieden - Shodan = unterste Stufe
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Heian Nidan; Nidan = zweite Stufe
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Heian Sandan; Sandan = dritter Stufe
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Heian Yondan; Yondan = vierte Stufe
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Heian Godan; Godan = fünfte Stufe
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Tekki Shodan; "Eiserner Reiter" - ausschließlich seitwärts, Kiba-dachi (alter Name: Naihanchi)
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Tekki Nidan; von Meister Itosu aus Tekki shodan entwickelt
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Tekki Sandan; von Meister Itosu aus Tekki shodan entwickelt
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Bassai Dai; "Die Festung erstürmen" - eine der ältesten Kata
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Bassai sho; von Meister Itosu aus Bassai Dai entwickelt - zeigt als eine von wenigen Kata Abwehrtechniken gegen Stockangriffe
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Empi; "Flug der Schwalbe" - eine der ältesten Kata im Shotokan (alter Name: Wanshu)
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Jion; "Liebe und Güte" - Der Begirff kommt aus dem Buddhismus. Verwandt mit Jiin und Jitte
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Jiin; "Liebe und Schatten" - Der Begirff kommt auch aus dem Buddhismus. Früher bekannt als shokyo. Ihre Wurzeln kommen aus dem Tomari te. Verwandt mit Jion und Jitte
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Jitte; "Zehn Hände" - Hat ihren Ursprung darin, daß sie den Kampf gegen zehn Gegner lehrt. Wurzeln ebefalls aus Tomari te. Verwandt mit Jion und Jiin
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Kanku Dai; Die große Himmelsschau enthält viele Elemente der Heian Katas. Sie war bevorzugte Kata von Funakoshi. Früher auch ko-sho-kun und kushanku genannt nach dem berühmten chinesischen Diplomaten Kung Siang Chün der diese Kata entwickelt hat.
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Kanku Sho; Die kleine Himmelsschau. Von Meister Itosu aus Kanku dai entwickelt
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Hangetsu; "Halbmond" - stark ausgeprägte Atemtechnik, überwiegender Gebrauch der Halmondstellung - Hangetsu dachi. Stammt aus dem Naha te, in anderen Stilrichtungen wird sie mit ihrem früheren Namen Seishan genannt.
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Gankaku; "Kranich auf dem Felsen" - eine der ältesten Kata des Karate, stammt vermutlich aus dem chines. Kung-Fu (alter Name: Chinto). Der Stand auf einem Bein (tsuri ashi dachi) soll dabei an einen Kranich erinnern.
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Nijushiho; "24 Schritte" - Die ersten zwei Bewegungen sollen die an Felsenküste sich brechenden Wellen darstellen. Damit macht sie sich schlechthin zur Shotokan Kata, da das Wort Shotokan auch die Wellenbewegungen des rauschenden Pinienwaldes beinhaltet.
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Chinte; "Seltene Hand" - beinhaltet die seltene Technik des Nihon Nukite (Stich mit zwei Fingern in die Augen). Wurzeln aus dem Shuri te.
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Sochin; "Stärke und Ruhe" - trainiert die gleichnamige Stellung Sochin-dachi. Ursprünglich sollte diese Kata die Verteidigung gegen Angriffe mit dem Bo (Stock) lehren. Aus diesem Grund werden die Blocktechniken sehr groß ausgeführt. Der frühere Nama war Hakko.
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Wankan; "Königskrone" - kürzeste Kata des Shotokan, nur 1 Kiai. Wurzeln auch aus dem Tomari te.
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Meikyo; "klarer Spiegel" (alter Name: Rohai). Dem Sankaku Sobi (Dreiecksprung) am Ende der Kata werden geheime und spirituelle Bedeutung zugeschrieben.
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Gojushiho Dai; "54 Schritte" (groß) (alter Name: Hotaku). Die alte Bezeichnung Hotaku (Spechtklopfen) stammt von Meister Funakoshi Gichin wegen der Ähnlichkeit einiger Techniken mit den Bewegngen des Spechtes. Wurzeln aus dem Shuri te, genau wie die Gojushiho Sho
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Gojushiho Sho; "54 Schritte" (klein) - von Meister Itosu
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Unsu; "Hand in den Wolken" - gilt als eine der schwierigsten und höchstentwickelten Kata des Shotoka. Die Anfangsbewegung sowie das Aufstehen nach dem Kawashi Geri aus der Bodenlage symbolisieren das Wegschieben der Wolken mit den Händen.
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